Ayurveda – die Gesundheitslehre aus dem Himalaya

Ayurveda

Ayurveda ist ein Sanskritwort und bedeutet übersetzt die Lehre vom langen, gesunden Leben. Ayus = Leben, Veda = Wissen. Bereits vor 4000 Jahren wussten die Gelehrten in der Region rund um das Himalayagebirge, wie die Menschen mit Hilfe von Ayurveda gesund bleiben können oder auch wieder gesund werden können.

Im Gegensatz zu unserer heutigen westlichen Medizin, die erst aktiv wird, wenn es weh tut, sorgt der Ayurveda dafür, dass wir erst gar nicht krank werden. Man sagt, wer stets nach den Empfehlungen des Ayurveda lebt, wird niemals krank und kann gesund und munter über 100 Jahre alt werden.

Die drei Doshas

Und auch dies unterscheidet Ayurveda von den meisten anderen Gesundheitslehren: Kein Mensch gleicht dem anderen! Für den einen mag Salat, Rohkost und frisches Obst ideal sein, den anderen wiederum bringt es vollkommen aus seiner Balance. Aber woher weiß man nun, was tut gut, was ist eher schädlich?

Bevor ein Ayurveda-Experte eine Empfehlung ausspricht, wird er immer mit Pulsfühlen, Iris- und Zungendiagnose herausfinden, welcher Energietyp sein Patient ist. Der Ayurveda kennt die drei Lebensenergien (die drei Doshas) Vata, Pitta und Kapha. Sie entscheiden darüber, ob jemand eher ein gemütlicher Familienmensch ist, der zum Übergewicht neigt, oder ob man ein straff organisierter Managertyp ist, der alles perfekt macht. Schon bei der Geburt steht fest, wie die drei Energieformen Vata, Pitta und Kapha verteilt sind. Das nennt man Prakriti. Dieses Verhältnis ist die perfekte Verteilung und sollte möglichst ein Leben lang so beibehalten werden. Keineswegs ist die Verteilung 33 – 33 – 33 anzustreben.

Typgerecht bedeutet im Ayurveda, dass man seiner Prakriti, seinem ursprünglichen Typ, gemäß lebt und seine Doshas, so wie man auf die Welt gekommen ist, in Balance hält.

Was bedeuten die drei Doshas für Sie?

Jeder Mensch hat allen drei Doshas in sich. Die Gewichtung der drei Energieformen ist jedoch bei jedem unterschiedlich.

Vata – Bewegung

Das Prinzip der Bewegung betrifft Beweglichkeit, Wachheit, Trennung von Nähr- und Abfallstoffen, Ausscheidung, Atmung.

Vata-betonte Menschen sind oft sehr klein oder sehr groß, sie sind agil, interessiert, neugierig, phantasievoll, lebhaft. Aber sie sind auch unruhig, unstet, fangen viel Neues an und bringen es nicht zu Ende.

Pitta – Umwandlung

Das Prinzip der Umwandlung betrifft Verdauung, Sehkraft, Wärmeproduktion, Hunger & Durst, Intellekt, Elastizität.

Pitta-betonte Menschen sind gut organisiert, sie sorgen für Gerechtigkeit, haben eine athletische Figur und sind Führungsmenschen. Aber sie können auch rechthaberisch und pedantisch sein. Zorn und Wut brechen aus ihnen plötzlich hervor.

Kapha – Stabilität

Das Prinzip der Struktur betrifft Stabilität, Kraft, Geduld, Potenz, Geschmeidigkeit, Nachsicht, Mut und Großzügigkeit.

Kapha-betonte Menschen strahlen Freundlichkeit und liebevolle Zuwendung aus. Sie lieben die Geselligkeit, die Gemütlichkeit, sorgen für Kontinuität, sind mutig und ausdauernd. Aber sie neigen auch zu Bequemlichkeit und Übergewicht.

In Balance bleiben mit Ayurveda

Die Ernährung nimmt im Ayurveda einen zentralen Stellenwert ein. Schon in den ältesten Überlieferungen heißt es: „Wer richtig isst, braucht keine Medizin. Wer falsch isst, dem nützt keine Medizin.“ Dass dies stimmt, erkennen Sie daran, dass in der westlichen Medizin, so wie wir sie heute kennen, trotz aller Medikamente viele Menschen krank sind. Wer sich falsch ernährt, kann trotz aller zur Verfügung stehenden Medizin nicht gesund werden.

Der jahrtausendealte Ayurveda weiß, welche Nahrungsmittel den jeweiligen Dosha-Typen bekömmlich sind. Eine ausführliche Übersicht und eine erste Einführung in die ayurvedische Ernährung finden Sie hier.

Wer bisher dachte, dass eine ayurvedische Ernährung exotisch-indisch sei, darf sich darauf freuen, dass auch mit Kartoffeln, Kohlrabi und Schnittlauch ayurvedisch gekocht werden. Eine typgerechte, ayurvedische Ernährung hat vor allem damit zu tun, dass die Lebensmittelauswahl stimmt, dass zur richtigen Uhrzeit gegessen wird und vor allem, dass mit Liebe und Freude gekocht und gegessen wird.

Panchakarma – die Königsdisziplin im Ayurveda

Ayurveda ist die sanfte Gesundheitslehre, wieder gesund zu werden oder gesund zu bleiben. Eine der effektivsten Therapien, um sich von Toxinen, Stoffwechselrückständen und chronischen Krankheiten zu befreien ist die Panchakarma-Kur.

Dabei wird der Körper in einem genau geregelten Ablauf von Ölmassagen und einer leichten Ayurveda-Ernährung entgiftet. Eine Panchakarma-Kur dauert meist 8 bis 14 Tage, aber auch ein längerer Zeitraum ist empfehlenswert. Wer drei Wochen investieren kann, sollte dies gerne tun. Eine Panchakarma-Kur sollte nur von gut ausgebildeten Therapeuten durchgeführt werden. Diese Kur ist nicht nur reines Vergnügen, das Lösen der Toxine und Stoffwechselrückstände kann durchaus anstrengend sein. Kopfschmerzen und Müdigkeit sind die häufigsten Begleitumstände. Aber wer einmal eine solch tiefgreifende Reinigungskur erlebt hat, wird sie immer wieder machen wollen. Nichts reinigt den Körper so lang anhaltend von Umweltgiften und alten Belastungen, sogar geistigen.

In keiner Gesundheitslehre gibt es eine vergleichbare Möglichkeit, wie man mit natürlichen Mitteln einen solch großartigen Verjüngungs- und Reinigungsprozess erleben kann. Eine ayurvedische Panchakarma-Kur und eine entsprechende, ayurvedische Lebensweise kann chronische Leiden heilen. Wer jährlich eine Panchakarma-Kur macht und nach den Empfehlungen des Ayurveda lebt, hat beste Chancen, lange, lange gesund zu bleiben.

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